Kreuz und Fläche zu Raum

2017stereoskopische 3D-Animation, HD Video, 8:05, Loop, stereo. Musik: Eva-Maria Houben.

Der Titel bezieht sich auf das Buch von Kandinsky ‚Punkt und Linie zu Fläche‘ – hier auf den Gegensatz von raum-illusionistischer Malerei und konstruktiver Kunst. Das barocke Deckenfresko ‚Triumph des Heiligen Ignazius‘ (um 1685) von Andrea Pozzo trifft auf Kompositionen mit Kreuzen (1932) von Sophie Taeuber-Arp. Während das Gemälde in der jesuitischen Kirche Sant’Ignazio in Rom das Göttliche verherrlicht, mit einem hierarchischen, zentralisierten Bildaufbau, schuf Taeuber-Arp flächige Form-Kompositionen mit verteilten Schwerpunkten. Gemeinsam ist den Werken nur das Kreuz-Motiv. Die unterschiedlichen Kunstauffassungen treten in Konkurrenz und Dialog, beeinflussen und durchdringen einander. Angesichts des aktuellen Siegeszugs virtueller 3D-Welten reflektiert die Animation die Geschichte des Illusionismus (religiöse Jenseitsvorstellungen als frühe virtuelle Welten) und seine vermeintliche Überwindung in der Moderne.

„Fantastischer abstrakter, konstruktivistischer Kurzfilm, mit Einflüssen der malerischen Avantgarden vom Anfang des 20. Jahrhunderts, wie Piet Mondrian, Sophie Taeuber-Arp oder Wassily Kandinsky. Geometrische Verschiebungen und spirituelle Konstruktionen auf dem Deckenfresko ‚Triumph des St. Ignatius von Loyola‘ schaffen eine ‚ars combinatoria‘ von ungewöhnlicher Schönheit. Ein Kurzfilm, der Freiheit und Poesie ausstrahlt und freie Assoziationen erlaubt zu filmischen Vorläufern des experimentellen Kinos, wie Walter Ruttman oder Hans Richter.“
Jury des Wallachia International Film Festival 2020, Silviu Bratosin, Lorena Manolica, Matei-Alexandru Mocanu, Ionut Povara, Tudor Voican.

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  • Konzept, Installation und Quellen.pdf (503 KB).

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